Wanderung Kungsleden

Das Wetter ist toll, unsere Kräfte reichen wohl auch. Von Kvikkjokk nach Saltoluokta sind es 79 Kilometer, das sollte zu machen sein. 

Wir starten wieder bei bestem Sommerwetter. Vielleicht wären tatsächlich kurze Hosen keine schlechte Idee gewesen!  Nach wenigen Kilometern wird uns klar, dieser Weg wird mittlerweile sehr oft begangen, die Wege sind stellenweise breit und sehr ausgetreten, auch Erosionsschäden werden sichtbar. Das macht uns doch sehr nachdenklich. Es stellt sich natürlich die Frage, ob es gut und sinnvoll ist, alles über Social Media zu kommunizieren. Die Natur leidet, noch im Rahmen, aber…..

Rudern bei Gegenwind kann anstrengend werden.

Es ist auf diesem Abschnitt mittlerweile nicht so leicht, ein einsames Plätzchen zu finden. Da muss auch mal in der Nähe einer Hütte übernachtet werden. Der Höhepunkt dieses Abschnitts wird die Begehung des Skierffe sein. Dieser 1179m hohe dreieckig geformte Gipfel besticht durch seinen unglaublichen Tiefblick in das Rapadelta mit sämtlichen blaugrünen Farbnuancen und den dahinter liegenden Tjaktjajaure, den wir in mühevoller Kraftanstrengung und heftigem Gegenwind „durchrudern“ mussten. Wir hatten den großen Vorteil, unterhalb des Gipfels unser Zelt aufzuschlagen und waren deshalb die ersten und einzigsten Gipfelstürmer an diesem frühen und klaren sonnigen Morgen. Ein Traum!

Nach vier Etappen, erreichten wir die Fjällstation Saltoluokta. Zurück in der Zivilisation! Wochenendausflügler, Wanderer die sich gerade auf den Weg machen, welche die abgekämpft auf den Bänken sitzen, kurzum ein Kommen und Gehen. Zeit sich ein ruhiges Plätzchen zu suchen und den Rückweg anzutreten. 

Wie ein Schneepflug durchpflügt unser Transportboot den klaren und aalglatten Pietsaure und bringt uns an das Ufer von Kebnats. Schlusspunkt einer wunderbaren Zeit in der Wildnis und der grandiosen Landschaft. Diese Wanderung eine Art Therapie, die Ruhe und die Einsamkeit, die es auszuhalten gilt. Mit sich auf du und du. Wir sind überzeugt, die Berührung mit der Natur entspannt uns Menschen.

„Das Fjäll ist keine Landschaft, es ist das Erlebnis der Ewigkeit“

Dieser Spruch stammt von Thomas Mann, allerdings mit Meer statt Fjäll. Aber es passt!

Danke an ihn!

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